Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport. ISO 9735 für EDI-Anwendungen. Internationale Norm: UN/EDIFACT
In den 80er Jahren Standards wurde durch die Vereinten Nationen die UN EDIFACT-Standards geschaffen, die als weltweit ratifiziertes Regelwerk den elektronischen Austausch von Handelsdokumenten im Rahmen des branchenübergreifenden Geschäftsverkehrs ermöglicht.
Die UN/EDIFACT-Standards bilden wiederum die Basis für zahlreiche Branchenstandards wie z.B. EANCOM für die Konsumgüterindustrie, ODETTE in der Automobilindustrie und viele andere mehr. So gibt es einen EDIFACT-Standard für Rechnungen – EDIFACT-Meldungstyp INVOIC – für den es wiederum ca. 160 Varianten gibt:
Am weitesten verbreitet sind EDIFACT-Anwendungen in der Auftragsabwicklung, da hier naturgemäß zahlreiche Schnittstellen zu Geschäftspartnern existieren, die von einer Automation profitieren: Typische Einsatzfelder sind Angebotsanforderung, Angebotsausstellung, Bestellung, Liefermeldung, Rechnungsstellung, Zollerklärung, Zahlungsauftrag oder Zahlungsbestätigung.
ECM-relevant ist das Thema, weil hier Dokumente und Unterlagen in einer weltweit verabschiedeten Norm erzeugt und empfangen werden, die häufig aufbewahrungswürdig oder aufbewahrungspflichtig sind, aber selten „augenlesbar“, weil diese Nachrichtenformate für die Maschine-Maschine-Kommunikation entwickelt wurden. In einer ECM-Lösung besteht auch die Aufgabe, die Unterlagen nicht nur ihrem fachlichen Kontext zuzuordnen (zum Beispiel durch Verknüpfung zur Kreditorenakte), sondern auch so zu visualisieren, dass die Unterlage durch Menschen prüfbar ist.